Brief an den WDR vom 25.03.2024

Sehr geehrte Frau Trelle, sehr geehrte Redakteure und Mitarbeiter des WDR in Siegen, liebe Demo Teilnehmer und Siegener Bürger am Bahnhof,

die deutsch-russische Jugendinitiative „Musik für den Frieden“ hat unter dem Titel „Romeo und Julia – Frieden ist möglich“ eine west-östliche Liebesgeschichte verfilmt. Ich habe den Film gestern angeschaut und bin begeistert und ergriffen von dem Film von und mit den jungen Menschen aus Russland und Deutschland. Hier der Link: https://youtu.be/PwecmUXovPA

Drehort ist Izmir an der türkischen Ägäisküste.

Aber warum die Türkei? Ganz einfach, weil sie in der heutigen Zeit von Krieg, Entfremdung, Visabeschränkungen, neuen Mauern und Stacheldraht einer der wenigen Orte ist, wo Russen und Deutsche sich noch vergleichsweise leicht und ungehindert treffen können. Und was wurde dort genau veranstaltet? Dahinter verbirgt sich eine etwas längere Geschichte …

Das Ensemble MIR (heißt Frieden) hatte sich bereits 2019 zusammengeschlossen und sie konzertierten gemeinsam in Russland und Deutschland. Die Medien aus beiden Ländern berichteten begeistert darüber.

Auch während der Corona-Zeit ließ man sich von gemeinsamen Projekten nicht abbringen und am 11. September 2022, wurde der Initiative in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche der „Göttinger Friedenspreis“ verliehen.

Getreu dem Motto des Konfuzius: „Es ist besser, ein einziges kleines Licht zu entzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen“ macht das Ensemble auch, besser: gerade jetzt, zu Kriegszeiten trotzig weiter. Wenn auch unter erheblich erschwerten Bedingungen. Die Jugendlichen weigern sich – exemplarisch für ihre beiden Länder –, sich gegenseitig als Feinde zu betrachten.

„Im Osten Europas und im Nahen Osten steht die Welt in Flammen. Leid und Elend bestimmen das tägliche Leben von vielen Millionen Menschen. Kann man

als einfacher Bürger, als kleiner Verein diesem monströsen Geschehen etwas entgegensetzen? Oder ist das sinnlos?“ Das war die Ausgangsfrage von „Musik für den Frieden“. Ihre Antwort: Ein gemeinsamer Musikfilm, eine ost-westliche Liebesromanze, die Assoziationen an Romeo und Julia anklingen lässt, gedreht in Izmir, an der türkischen Ägäisküste.

Am Samstagabend, den 28. Oktober vergangenen Jahres, trafen sich wieder zwölf Deutsche und fünfzehn Russen – das Ensemble MIR– in Izmir, um für die folgenden zehn Tage an ihrem Musikfilmprojekt zusammenzuarbeiten. Mit Hilfe der türkischen Behörden konnten Szenen des Musik- und Liebesfilmes in einer historischen Karawanserei, im quirligen Bazar, an einem traumhaften Felsenort am Meer, im zentralen Bahnhof und auf dem Gelände einer alten Gasfabrik gedreht werden.

Im Laufe des Filmes zerfließen die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion immer mehr. Spielen die beiden russisch-deutschen Protagonisten (Romeo und Julia) ihre traurig-schöne ‚Love Affair‘ nur oder findet sie in Wirklichkeit statt? Oder stimmt vielleicht beides?

„Wir können uns die Zeiten nicht aussuchen“, heißt es im Abspann. „Wir leben hier und jetzt. Und wir haben keine Zeit für Hass und Streit. Nur für Liebe, Freundschaft und Frieden. Um der Welt davon zu erzählen, müssen wir mutig und stark sein. Wir müssen gehört, verstanden und unterstützt werden. Und wir wollen der Welt zurufen: Wir sind hier! Wir sind zusammen. Wir lassen uns nicht unterkriegen und lassen unsere Musik immer erklingen. Musik für den Frieden!“

Der Film endet mit einem hinreißenden selbst komponierten Song in Endlosschleife, der das Zeug hat, zur Hymne einer neuen und jungen internationalen Friedensbewegung zu werden.

In der Hoffnung, dass dieser Film in der österlichen Zeit eine wohltuende Bereicherung für viele Menschen sein kann und auch in den Leitmedien der Bevölkerung nicht vorenthalten wird.

Ich wünsche Euch allen ein frohes und gesundes Osterfest!